KIT-Studierende gewinnen Hack.IAA

KIT-Studierende gewinnen Hack.IAA

Informatik-Studierende des KIT gewinnen den Hackathon auf der Nutzfahrzeugmesse in Hannover.
Team "RoadBot"

Harald Rudolph (Director Daimler Strategy), Frederic Tausch, Daniel Liebler, Simon Böhm, Jan Bauer und Markus Hägele (Senior Manager) (v.l.n.r.) bei der Siegerehrung des Hack.IAA. (Bild: Daimler) 

 

Stellt euch vor, ihr habt genau 24 Stunden Zeit, um euch herum zahlreiche kreative Köpfe, ihr bekommt nur drei Stunden Schlaf und sollt eine Idee sowie einen zugehörigen Prototypen ausarbeiten. Vier Informatik-Studierende des Karlsruher Institut für Technologie waren in genau dieser Situation und haben sie erfolgreich gemeistert: Im Rahmen der globalen Hackathon Serie „DigitalLife Campus“ haben Jan Bauer, Daniel Liebler, Frederic Tausch und Simon Böhm mit „RoadBot“ den ersten Platz des Hack.IAA auf der Nutzfahrzeugmesse in Hannover belegt. Als Siegerteam konnten sie sich über eine Einladung zum Mobile World Congress nach Barcelona freuen. 
Insgesamt nahmen zehn Teams, bestehend aus jeweils zwei bis vier Studenten, am Wettbewerb vom 26.- 27. September 2016 teil. Auswählen konnten die Teilnehmer zwischen den beiden Themen „User Experience @ Commercial Vehicles“ und „Smart Logistics“.

Bereits im Vorfeld hatte sich das Team viele Gedanken über ein mögliches Konzept gemacht. Die Idee zu „RoadBot“ entstand jedoch direkt auf dem Messegelände. Impuls-Vorträge von Daimler-Experten aus dem Nutzfahrzeugbereich sowie die Gelegenheit, bei exklusiven Standführungen mit verschiedenen Experten ins Gespräch zu kommen, halfen dabei ein erstes Konzept zu erstellen. Besonders beeindruckt waren die Informatik-Drittsemester von „FleetBoard“, einer Plattform zum Flottenmanagement, auf der alle im Fahrzeug anfallenden Daten gesammelt und organisiert werden. Von den Experten erfuhren die Studierenden, dass diese Daten ab November 2016 über Schnittstellen zugänglich sind. Dadurch wird FleetBoard zu einer für Entwickler offenen Plattform, ähnlich wie Android oder iOS. Das Team „RoadBot“ konnte in seinem Projekt auf diesen riesigen Datensatz aufbauen. 
Um 12.00 Uhr startete der 24-Stunden-Countdown und die Teams begannen fleißig zu hacken. 

 

Team "RoadBot" bei der Arbeit.

Das KIT-Team bei der Entwicklung von "RoadBot". (Bild: Daimler) 

 

„RoadBot“ ist ein Chatbot für die Logistikindustrie, der die Effizienz von Unternehmen steigert und die Kundenbindung erhöht. Der Endkunde kann über die einfache Nachrichtenschnittstelle mit seiner Lieferung kommunizieren. So kann er beispielsweise die aktuelle Position abfragen, die Einhaltung der Kühlkette sicherstellen und benachrichtigt werden, sobald die Lieferung ankommt. Zusätzlich kann der Kunde über den „RoadBot“ Feedback an den Flottenmanager schicken. 
Ein ChatBot funktioniert dabei ganz ähnlich wie Messaging-Apps. Der große Unterschied: Statt einer realen Person antwortet eine Maschine auf die Anfragen. Als Grundlage dienen dem „RoadBot“ Daten, die Daimler Trucks und Vans bereits sammeln. Der Bot stellt also eine einfache Nachrichtenschnittstelle zu bestehenden Datenbanken dar. Durch die Verwendung eines Chatbots werden keine zusätzlichen Downloads und keine Einarbeitungszeit benötigt.
„Während des Wettbewerbs setzten wir die Idee mit einem Telegram-Chatbot um. Als Ersatz für GPS-Tracking diente uns ein RaspberryPi mit RFID-Leser in einem modifizierten Spielzeugauto“, erklärt Simon Böhm. 

Die vier KIT-Studierenden orientierten sich bei der Aufteilung der Aufgaben an ihren jeweiligen Fähigkeiten. Das Team des KIT erreichte die Finalrunde und durfte auf der Daimler Messebühne pitchen. Hier entschied sich die Jury dann endgültig für „RoadBot“ als Siegerprojekt des Hackathons.