Mädchen erobern den Campus

 

Girls’Day 2012 zieht wieder viele Schülerinnen ans KIT

 

Mehr Mädchen in den technischen Studiengängen. Das ist das erklärte Ziel des Girls’Day, der heute stattfand. Besonders die MINT-Fächer haben sehr niedrige Frauenquoten und dabei sind die Absolventen dieser Fächer auf dem Arbeitsmarkt äußerst begehrt. Daher haben am ganzen KIT verschiedene Institute ihre Tore für interessierte Schülerinnen geöffnet, um dem weiblichen Publikum den Alltag einer Studentin in einem technischen Studiengang nähre zu bringen und Vorurteile oder Hemmungen abzubauen.

 

Telepräsenz am Girls Day 2012
Um sich in der virtuellen Realität zu bewegen benötigt man ein sogenanntes "head mounted display".

 

Dabei beteiligte sich auch die Fakultät für Informatik mit Workshops zu verschiedenen Themen. So durften die Besucherinnen im Institut für Programmstrukturen und Datenorganisation in die Kristallkugel der Informatik blicken und sich mit dem Thema Data-Mining beschäftigen. Dabei bekamen sie anschaulich vermittelt, wie Internetkonzerne wie Google ihren Benutzern persönlich zugeschnittene Werbung anbieten können oder wie Produktempfehlungen im Internetversandhandel zustande kommen. ARMAR am Girls Day 2012
Am Institut für Kryptographie und Sicherheit durften die Mädchen sich in Verschlüsselungstechnik üben und mussten kodierte Nachrichten entschlüsseln. Das Institut für Anthropomatik lud die Teilnehmerinnen auf einen Besuch auf dem „Holodeck“ ein. Telepräsenz war hier das Schlagwort, mit dem sich die interessierten Mädchen in einem virtuellen Raum bewegen konnten. Ein Stockwerk tiefer fand eine weitere Gruppe Gefallen an der Küchenarbeit. Doch dabei mussten die Mädchen nicht selbst die Küche aufräumen, sondern der humanoide Roboter ARMAR III zeigte der Gruppe sein Können und bediente die Mädchen wie ein echter Gentlemen.
Unter dem Motto „’Wer kennt wen?’ oder ‚Was hat Klatsch und Tratsch mit dem Google-Algorithmus zu tun?’“ wurde vom Institut für Theoretische Informatik gezeigt, wie Algorithmen Internetaktivitäten beeinflussen. Dabei konnte die Struktur komplexer Programme anhand von sozialen Netzwerken aufgezeigt werden.
Auch das Studienzentrum für Sehgeschädigte (SZS) hat viel mit Informatik zu tun. Hier werden neue Möglichkeiten erforscht, um sehbehinderten Studierenden ihren Studienalltag mittels moderner Technik zu erleichtern. Die Besucher dieses Workshops bekamen zunächst einmal verdeutlicht, was es für einen blinden Menschen bedeutet zu studieren und welche Hindernisse es dabei gibt. Dann durften die Mädchen versuchen Computer für sehbehinderte Menschen zu bedienen und waren sehr erstaunt über die Möglichkeiten, die das SZS bietet.

 

Technik für sehgeschädigte Studenten

Bei extremer Vergrösserung muss man sich erst einmal auf dem Bildschirm zurecht finden.

 

Ob nun Küchenarbeit mit einem Roboter, das Verschlüsseln von brisanten Botschaften oder die Funktion von Facebook und Co. Die Teilnehmer des Girls’Day 2012 konnten sich heute davon überzeugen, dass die Informatik kein langweiliges Gebiet ist, sondern dass man hier am Alltag von  Morgen forscht.