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Vor- und Nachteile computerisierter Wahlsysteme

Vor- und Nachteile computerisierter Wahlsysteme
date: 01.07.2009
v.l.n.r.: Prof. Dr. Müller-Quade, Dr. Kurz, Dr. Lindner
v.l.n.r.: Prof. Dr. J. Müller-Quade, C. Kurz, Dr. T. Lindner

Am Freitag, den 19. Juni 2009 veranstaltete der Freundeskreis der Fakultät für Informatik (FFI)
der Universität Karlsruhe (TH) den 6. FFI-Treff im Gastdozentenhaus Heinrich Hertz.
Diskutiert wurden die Vor- und Nachteile computerisierter Wahlsysteme.

Als Vortragende konnte Dr. Thomas Lindner, 1. Vorsitzender des Freundeskreises, zwei Experten zum Thema »Wahlmaschinen« gewinnen: zum einen Constanze Kurz, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität Berlin und Sprecherin des Chaos Computer Clubs, zum anderen Prof. Dr. Jörn Müller-Quade, Leiter des Instituts für Kryptographie und Sicherheit an der Fakultät für Informatik der Universität Karlsruhe.


Dr. Constanze Kurz
Constanze Kurz

Constanze Kurz

Constanze Kurz ist Diplom-Informatikerin, arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Humboldt-Universität zu Berlin am Lehrstuhl »Informatik in Bildung und Gesellschaft«.
Derzeit schreibt sie ihre Dissertation über Wahlcomputer und elektronische Wahlsysteme. Sie ist Sprecherin des Chaos Computer Clubs.

 
Sicher schneller? Pro und Contra computerisierter Wahlsysteme

Es hat sich nicht erst durch das Urteil aus Karlsruhe herumgesprochen: Elektronische Wahlsysteme können Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen. Das gesellschaftliche Risiko besteht vor allem darin, das Vertrauen der Wähler in faire und nachprüfbare Wahlen zu unterminieren. Technisch betrachtet handelt es sich jedoch um ein Sicherheitsproblem. Alle derzeit angebotenen Wahlcomputer sind in diesem Sinne nicht sicher. Doch wird es in Zukunft Wahlcomputer geben, die Standards mit genau vordefinierten Prozeduren erfüllen und damit eine angemessene Sicherheit bieten? Im Vortrag thematisierte Frau Kurz außerdem, warum und wie Aktivisten gegen computerisierte Wahlsysteme opponieren.


Prof. Dr. Jörn Müller-Quade
Prof. Dr. Jörn Müller-Quade

Prof. Dr. Jörn Müller-Quade

1993 -1999
April 1998
1999-2001
2001-2002
2003-2007
seit 2008
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Karlsruhe (TH
Promotion in Karlsruhe im Bereich Computeralgebra
Post-Doc-Fellowam Imai-Laboratory, Tokyo
Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Karlsruhe
Leitung einer Nachwuchsgruppe
Leitung des Lehrstuhls IT-Sicherheit und des EISS, Karlsruhe

Haben Wahlmaschinen eine Zukunft?

Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem Urteil vom 03.03.09 Wahlmaschinen, die Stimmen nur elektronisch speichern als verfassungswidrig erklärt. Solche Maschinen verletzen das Öffentlichkeitsprinzip, welches die  Korrektheit demokratischer Wahlen nachvollziehbar machen soll.

Im Vortrag vertrat Müllere-Quade die These, dass kryptographische Wahlverfahrenmit mehreren Kontrollmechanismen ausgestattet werden können und es genügen sollte, wenn einer dieser Mechanismen für Laien nachvollziehbar ist. Inwieweit Wahlmaschinen das Wahlgeheimnis für Laien nachvollziehbar garantieren können, sei eine Frage, die für die Zukunft der Wahlmaschinen entscheidender sein dürfte als die Frage der Korrektheit, bei der es überzeugende Lösungsmöglichkeiten gibt.