Dr. Erik Buchmann, Universität Karlsruhe (TH)

Beschreibung:
Aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Sensornetze, RFID oder Ubiquitous Computing sind dabei, die Kluft zwischen der digital vernetzten und der physischen Welt zu überbrücken und vernetzte, personenbezogene Dienstleistungen in das Alltagsleben breiter Bevölkerungsschichten einzuführen. Ob aktuelle Datenschutztechniken diesen Anforderungen gewachsen sind, ist zweifelhaft.

Es ist ebenfalls unklar, welchen Stellenwert der Datenschutz bei der Bevölkerung heute einnimmt. Zwar sprechen sich viele Personen für Datenschutz aus. Andererseits ist zu beobachten, dass zahlreiche Nutzer freiwillig intime Details über sich und andere preisgeben, z.B. in Sozialen Netzwerk-Portalen oder Geotagging-Diensten. Wie also müssen Datenschutztechniken beschaffen sein, um effektiv zu sein, den erklärten Zielen der Nutzer zu entsprechen und auch tatsächlich sinnvoll vom Benutzer angewendet zu werden?

Dieser Vortrag wird zeigen, wie die Berücksichtigung von Institutionen, also formalen und informellen Regeln für zwischenmenschliche Interaktionen, die Disparitäten zwischen gelebtem Datenschutz und den Datenschutzzielen der Nutzer erklären kann. Weiterhin wird anhand von Beispielen und Prototypen diskutiert, wie solche Institutionen in technische Lösungen für den Datenschutz implementiert werden können.

Zeit:
Montag, 22.06.09, 17:30 Uhr

Ort:
Informatik-Hauptgebäude (50.34), HS -101 (UG), Am Fasanengarten 5, 76131 Karlsruhe