Interdisziplinäre Erfoschung druckbarer Elektronik

Informatik beteiligt sich an neuem Promotionskolleg „MERAGEM“

Das Wachstum unserer Wirtschaft ist heute stärker als je zuvor von digitalen Produkten abhängig. Einer der am meisten wachsenden Märkte ist der von gedruckter Elektronik. Ein Beispiel dafür sind gedruckte Sensoren, die sich in großen Industriezweigen, wie der Textil- oder Automobilindustrie gewinnbringend einsetzen lassen. Gerade in den Trendthemen „Internet-of-Things“ oder „Industrie 4.0“ spielen Sensorsysteme mit druckbaren Elementen eine wichtige Rolle.

Das neue Promotionskolleg  „Modellierung, Entwurf, Realisierung und Automatisierung von gedruckter Elektronik und ihren Materialien“ (MERAGEM) wird sich ab 2016 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) in Kooperation mit der Fachhochschule Offenburg der Erforschung druckbarer Komponenten für die Digitalwirtschaft widmen. Dabei werden Promovierende aus den Disziplinen Materialwissenschaften, Physik, Elektrotechnik und Informationstechnik sowie aus der Informatik gemeinsam an neuen Lösungen für druckbare Elektronik forschen. Das Projekt wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziell unterstützt. Neben der Forschungsarbeit soll das Promotionskolleg die Qualität des Promotionswesens am KIT stärken und die Perspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses fördern. Gleichzeitig stärkt das neue Promotionskolleg nicht nur die Forschung im zukunftsträchtigen Bereich der druckbaren Elektronik, sondern auch den Hightech-Standort Karlsruhe“, erklärt Professor Mehdi Tahoori, der mit seiner Forschungsgruppe „Dependable Nano Computing“ (CDNC) am Promotionskolleg beteiligt ist.

 

druckbare Elektronik

Ein gedruckter, anorganischer Transistor ist elementarer Bestandteil der Forschung im Promotionskolleg.

 

Das wissenschaftliche Ziel des Projekts ist die systematische Erforschung optimierter, aber noch nicht industriereifer Druckprozesse, Druckmaterialien und Designs von gedruckter Elektronik auf organischer und anorganischer Basis sowie deren Entwurf und Anwendungspotenzial für sensorische Systeme. Die im Projekt erarbeiteten Komponenten werden anschließend in einem Computerunterstützten Design-System (CAD) umgesetzt, welches in der Forschungsgruppe von Professor Tahoori konzipiert wird. So können konkrete Designs für künftige Produkte konstruiert werden. Am TECO von Professor Michael Beigl wird dabei untersucht, welche Analyseverfahren auf der Basis von Big Data Technologie disruptiv bezüglich der Rechengeschwindigkeit sowie der damit möglichen Genauigkeit bei Design und Analyse dieser Systeme wirken können.