Forschung, die nachhält

Forschung, die nachhält

Wissenschaftler des TECO werden mit 10 Year Impact Award für Forschung zu Feinstaubsensoren ausgezeichnet
Feinstaubmessung in Ballungsräumen wird durch kostengünstige, verteilte Endgeräte möglich Matthias Budde
Feinstaubmessung in Ballungsräumen wird durch kostengünstige, verteilte Endgeräte möglich

In einer Zeit, in der Smartphones und Computer bereits nach zwei Jahren als veraltet gelten, sind zehn Jahre ein enorm langer Zeitraum, in dem die technologische Entwicklung rasant voranschreitet. Forschungsergebnisse, die die Entwicklung der Informatik so nachhaltig beeinflussen, dass sie auch zehn Jahre später noch Bestand haben, sind daher etwas Besonderes. Forschenden des TECO um Prof. Michael Beigl ist dies mit ihrer Arbeit „Enabling Low-Cost Particulate Matter Measurement for Participatory Sensing Scenarios“ gelungen. Dafür wurden sie auf einer der führenden Fachkonferenzen, der International Conference on Mobile and Ubiquitous Multimedia (MUM), mit dem 10 Year Impact Award ausgezeichnet.

Der Beitrag aus dem Jahr 2013 befasst sich mit einem mobilen und kostengünstigen Feinstaubmessverfahren für den Einsatz in partizipativen Messungen. Es wird gezeigt, dass kostengünstige, kommerziell erhältliche Staubsensoren in verteilten oder mobilen persönlichen Messgeräten eingesetzt werden können, deren Kosten um ein bis zwei Größenordnungen unter denen professioneller Lösungen liegen und die dennoch eine angemessene Genauigkeit erreichen. In einer Reihe von Experimenten wurde die Leistung eines kalibrierten Hochpräzisionssensors mit der von kostengünstigen Sensorgeräten verglichen.  In der Arbeit wird ein erstes Verfahren vorgestellt, mit dem durch den Austausch von Messdaten zwischen kostengünstigen mobilen Geräten auch in mobilen Sensoranwendungen in Städten eine hohe Messgenauigkeit erreicht werden kann.

Mit ihren Ergebnissen legten die Autoren Matthias Budde, Rayan El Masri, Till Riedel und Michael Beigl 2013 die Grundlage für kostengünstige Feinstaubmessungen, die bis heute Anwendung finden bzw. die Weiterentwicklung von Feinstaubsensoren bis heute beeinflussen.

Das TECO am KIT forscht seit 1993 mit einer Vielzahl von Partnern aus Forschung und Industrie zu Themen wie Ubiquitous/Wearable/Mobile Computing, HCI, Sensor/Aktor-Netzwerke (IoT), Big Data Analytics und kontextsensitive KI-Systeme. Gemeinsam mit weiteren Partnern betreibt das TECO/KIT das Smart Data Innovation Lab (SDIL) des Bunds sowie Baden-Württembergs Smart Data Solution Center (SDSC).