Neue Wege in der Programmierausbildung

Neue Wege in der Programmierausbildung

Prof. Anne Koziolek und Prof. Steffen Beckert erhalten Tandem-Fellowship für innovatives digitales Lehrkonzept.

Ob Data-Science-Verfahren in der Bewegungswissenschaft, durchdachte Konzepte für kritisches Denken und Argumentieren oder digitale Lehr- und Lernprozesse: Gesucht wurden inspirierende Ideen, wie digitale Hochschullehre innovativ gestaltet und weiterentwickelt werden kann. Mit den Fellowships möchten der Stifterverband und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg eine dauerhafte fächernahe, aber auch fächerübergreifende Diskussion anregen. 14 Tandems aus baden-württembergischen Hochschulen, die beispielgebende Lehrkonzepte und Unterstützungsangebote für die digitale Hochschullehre weiterentwickelt haben, werden durch das Land unterstützt.

Eines der 14 Tandem-Fellowship geht an Prof. Anne Koziolek (KIT) und Prof. Steffen Becker (Universität Stuttgart). Mit einem Fördervolumen von bis zu 50.000€ möchten die beiden Lehrenden mit ihrem Projekt Transfer einer innovativen Programmierausbildung mit Mini-Programmier-Welten TipMin neue Wege in der Hochschullehre gehen: Programmierausbildungen können auf unterschiedliche Arten erfolgen. Neben traditionellen Bottom-up-Ansätzen gibt es Alternativen wie "Object-First", welche den Fokus von Anfang an auf die Strukturierung von großen Softwaresystemen wie bei der Objektorientierung legen. An der Universität Stuttgart wird seit mehreren Semestern solch ein Ansatz erfolgreich in einer digitalisierten Bachelorvorlesung eingesetzt, der mittels Gamification von Mini-Welten wie dem Hamster-Simulator kombiniert wird. Zudem werden innovative Ideen zur automatisierten digitalen Überprüfung von Übungsaufgaben umgesetzt. Am KIT gibt es eine vergleichbare Einstiegsvorlesung zur Programmierung, welche auf traditionellen Konzepten aufbaut.

„Mit dem Fellowship-Programm für digitale Hochschullehre unterstützen wir die Hochschulen dabei, ihre digitalen Lehr-Konzepte zu sichern und weiterzuentwickeln. Dazu tragen auch zukunftsweisende Unterstützungsstrukturen bei, die über die Pandemieperspektive hinausgehen“, sagte die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski. „Ziel der Landesregierung ist es, die Studierenden auf die Anforderungen der digitalen Kommunikation und Zusammenarbeit in der Arbeitswelt vorzubereiten und sie zur aktiven Teilhabe in der Gesellschaft zu befähigen. Dabei setzen wir im Wissenschaftsministerium auf kooperative, strukturbildende und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Vorhaben im Rahmen unserer Landesstrategie ‚Digitale Lehre@BW 2025‘ – das Fellowship-Programm ist ein Teil davon.“

„Während der Distanzlehre in der Corona-Pandemie haben sich kluge digitale Angebote bewährt und die Hochschullehre nachhaltig verändert”, sagt Volker Meyer-Guckel, Generalsekretär des Stifterverbandes. „Diese Innovationen müssen wir erhalten. Digitalisierung wird auch zukünftig die Art und Weise, wie Hochschulen Wissen vermitteln, beeinflussen. Es erfordert jedoch leistungsfähige und durchdachte Konzepte, um eine wirklich sinnvolle Ergänzung zur Präsenzlehre darzustellen. Mit den Fellowships werden Anreize geschaffen, die besten Formate weiterzuentwickeln und so als Ideengeber in die Hochschullandschaft hineinzuwirken.“

Unter: https://www.stifterverband.org/bwdigifellows sind weitere Informationen zum Fellowship-Programm zu finden.