KIT-Doktorandenpreis an Dr. Martin Nöllenburg

Dr. Martin Nöllenburg (Foto: KIT)

KIT-Doktorandenpreis an Dr. Martin Nöllenburg

Karlsruhe House of Young Scientists (KHYS) zeichnet herausragende Promotionen in den KIT-Kompetenzbereichen aus

Dr. Martin Nöllenburg, Leiter einer Nachwuchsgruppe am Institut für Theoretische Informatik, erhielt für seine Dissertation den mit 2.000 € dotierten KIT-Doktorandenpreis.
Mit dem Preis würdigt das Karlsruhe House of Young Scientists (KHYS) herausragende Promotionen in den KIT-Kompetenzbereichen. Die Auszeichnung soll den hohen Stellenwert des wissenschaftlichen Nachwuchses am KIT unterstreichen.
Nöllenburgs Dissertation wurde im Rahmen der Akademischen Jahresfeier des KIT am 6. November als beste Arbeit im Bereich „Information, Kommunikation und Organisation“ prämiert.

In seiner Dissertation an der Fakultät für Informatik setzte sich der Informatiker mit der Visualisierung von Netzwerken auseinander. Tagtäglich begegnen und begleiten uns ganz unterschiedliche Netze in Gesellschaft, Natur und Technik. Darunter fallen etwa soziale Netze, Netze biologischer Stoffwechselbeziehungen oder auch physische Verkehrs- oder Versorgungsnetze. „Als Menschen können wir solche Netze und ihre Eigenschaften meist jedoch erst durch eine geeignete Visualisierung verstehen, untersuchen und schließlich anderen vermitteln“, erklärt Nöllenburg. Gute Netzvisualisierungen manuell zu erstellen sei ein zeitintensives und für große Netze fast unmögliches Unterfangen, so Nöllenburg. Daher würden Algorithmen benötigt, die uns diese Aufgabe abnehmen oder uns zumindest unterstützen. Er analysierte und entwickelte Algorithmen, die beispielsweise Verkehrslinienpläne oder phylogenetische Evolutionsbäume mit zuvor unerreichter Qualität automatisch zeichnen. Besonders innovativ sind seine neuen Verfahren zu dynamischen Landkarten, mit denen etwa Flüsse und Straßenzüge beim Zoom in die Landkarte gut lesbar und unverfälscht dargestellt werden können.
Martin Nöllenburg ist es in seiner Dissertation gelungen, Theorie und Praxis in seiner Arbeit zu einem fruchtbaren Zusammenspiel zu vereinen. Seine grundlegenden theoretischen Resultate stehen nicht in luftleerem Raum, sondern wurden durch umfassende experimentelle Untersuchungen ergänzt, die die Anwendbarkeit der Verfahren belegen.

Martin Nöllenburg studierte an der Universität Karlsruhe Informatik und promovierte 2009 mit Auszeichnung. Er war von Januar bis August 2010 zu Gast an der University of California Irvine und leitet seit Oktober 2009 die Young Investigator Group "Algorithmen zur Geovisualisierung" am Institut für Theoretische Informatik des KIT.