Gesucht, gefunden: Gewinner der ersten Ausschreibung der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit steht fest

Professor Mueller Quade KIT
Professor Jörn Müller-Quade wird das Projekt von Seiten des KIT verantworten.

Gesucht, gefunden: Gewinner der Ausschreibung zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie zu Encrypted Computing steht fest.


Bis zum 22. November 2021 konnten bei der Cyberagentur Skizzen zur Erstellung einer Übersicht und Machbarkeitsstudie zu Encrypted Computing eingereicht werden. Nun steht der Gewinner fest: Auftragnehmer ist das Helmholtz Zentrum für Informationssicherheit (CISPA), Unterauftragnehmer das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Projektverantwortlicher am CISPA ist Dr. Nico Döttling, Verantwortlicher am KIT ist Prof. Jörn Müller-Quade.

„Wir freuen uns, dass das erste Projekt der Cyberagentur an Dr. Nico Döttling und Prof. Jörn Müller-Quade vergeben werden kann. Gleich zwei ausgewiesene Experten auf dem Fachgebiet mit unserer Forschungsfrage gewinnen zu können ehrt uns sehr“, sagt Dr. Christian Hummert, Forschungsdirektor der Cyberagentur.
Zur zentralen Forschungsfrage sagt Michael John, der Themenverantwortliche für den Bereich „Encrypted Computing“ bei der Cyberagentur: „Das Projekt soll potenzielle „Encrypted Computing“-Anwendungen identifizieren, welche zukünftig im Bereich der inneren und äußeren Sicherheit eingesetzt werden können. Hierbei geht es zentral darum, die Sicherheitseigenschaften zu erfassen und einen Vergleich der Leistungsfähigkeit dieser Verfahren in Abhängigkeit von ihren Anwendungsszenarien zu erreichen.“
Die Laufzeit des Projekts liegt bei neun Monaten. Der Finanzrahmen bewegt sich im Bereich einer Unterschwellenvergabe. Das Ergebnis soll eine Übersicht und Machbarkeitsstudie sein, die neben Ontologie und Modellen auch Verfahren, Use-Cases und Benchmarking enthalten wird.

Dieses Ergebnis stellt den Auftakt zu den Forschungsaktivitäten der Cyberagentur für den Bereich „Encrypted Computing“ dar.
Es wird beabsichtig im Verlauf der zweiten Jahreshälfte 2022 ein öffentlich ausgeschriebenes Programm mit einem Volumen von ca. acht Millionen Euro zu initiieren. Ziel dieses größeren Programms ist es, Prototypenanwendungen für die Innere und Äußere Sicherheit mit dem Einsatz von „Encrypted Computing“ Technologie zu erforschen.

Hintergrund Encrypted Computing

Eine sichere Verschlüsselung von Daten ist eine Voraussetzung in nahezu allen Bereichen der Informationsverarbeitung. Das gilt sowohl für den Datenverkehr im Alltag jedes Einzelnen als auch für besonders sicherheitssensible Bereiche wie Polizei, Nachrichtendienste oder Militär. Heutige kryptographische Verfahren erlauben es, Daten lediglich bei ihrer Übertragung und ihrer Speicherung geheim zu halten. Die Wahrung der Geheimhaltung von Daten während einer Verarbeitung ist aktuell nicht möglich. Zentrale Frage die Cyberagentur ist daher „Welche Verfahren erlauben es praktikabel, sensible und/oder sicherheitsrelevante Daten zu analysieren und zu bearbeiten, ohne sie entschlüsseln zu müssen?“


Hintergrund Cyberagentur

Die Agentur für Innovation in der Cybersicherheit, kurz Cyberagentur, wurde im Sommer 2020 in der Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet. Einzige Gesellschafterin ist die Bundesrepublik Deutschland, gemeinsam vertreten durch das Bundesinnenministerium und das Bundesverteidigungsministerium. Sie versteht sich als treibende Kraft einer offenen Innovations- und Wagniskultur sowie für ein lebendiges Ökosystem zur Förderung von Cybersicherheitstechnologien. Die Cyberagentur will Forschung sowie bahnbrechende Innovationen im Bereich der Cybersicherheit und diesbezüglicher Schlüsseltechnologien im Bereich der inneren und äußeren Sicherheit vorantreiben. Mit diesem Auftrag leistet sie einen Beitrag zur technologischen Souveränität Deutschlands im Cyber- und Informationsraum. Die Cyberagentur forscht nicht selbst. Aktuell arbeiten rund 27 Beschäftigte bei der Cyberagentur, mit einem Ausbauziel von etwa 100 Beschäftigten. Ihr Sitz ist in Halle (Saale).