Neun Aufgaben und Highest Honors

  • Autor:

    Michael Zündorf

  • Datum: 17.09.2025

Neun Aufgaben und Highest Honors

Vom 31. August bis 5. September fanden die 49. ICPC World Finals in Baku statt — und das KIT-Team Kindergarten Timelimit legte dort ein beeindruckendes Ergebnis hin. Mit neun gelösten Aufgaben und der Auszeichnung Highest Honors setzte es ein deutliches Zeichen: Wir gehören zu den besten Teams weltweit.

Jonathan Dransfeld, Lucas Schwebler und Yidi Zang hatten sich bereits beim Northwestern European Regional Contest 2024 (NWERC) mit dem ersten Platz für die World Finals qualifiziert. In den vergangenen Monaten nutzten sie die Zeit intensiv zum Training — eine Vorbereitung, die sich bezahlt machte.

Im eigentlichen Wettbewerb glänzte Yidi: Schon nach 23 Minuten löste er als Erster Aufgabe 1 korrekt — ein bemerkenswerter Start. Insgesamt konnte das Team neun Aufgaben erfolgreich abschließen, genauso viele wie eines der Goldteams. Einen Sprung aufs Treppchen und damit eine Bronzemedaille verhinderte lediglich eine Penalty Time von acht Minuten.

Mit Platz 13 in der Gesamtwertung und der Auszeichnung Highest Honors hat das KIT-Team jedoch sein bisher bestes Ergebnis bei den World Finals erzielt. Das zeigt nicht nur individuelle Stärke und Teamgeist, sondern auch, wie konkurrenzfähig das KIT im internationalen Vergleich ist.

Die ICPC World Finals sind die letzte Runde des ICPC und umfassen zwölf algorithmische Probleme. Wichtig ist dabei sowohl die schnelle Herleitung einer Lösung als auch die anschließende, möglichst präzise Implementierung. Die Aufgaben stammen aus Themengebieten wie Graphentheorie, Numerik, Geometrie, Zahlentheorie oder Dynamischer Programmierung. Koordinierte Gruppenarbeit, weitgreifendes Wissen, effizientes und fehlerloses Arbeiten sowie das Erkennen von Randfällen sind in diesem Wettbewerb besonders hervorzuheben.

Der ICPC gilt als einer der wichtigsten studentischen Programmierwettbewerbe und wird jedes Jahr von der weltgrößten Informatik-Gesellschaft, der „Association for Computing Machinery“ (ACM), ausgerichtet. Nach den verschiedenen regionalen Ausscheidungen findet auch ein weltweites Finale statt. Die Aufgaben beim ICPC rangieren von kniffligen Implementierungsaufgaben über Aufgaben zu Entwurf und Implementierung von Algorithmen und Datenstrukturen bis hin zu algorithmischer Geometrie und Mathematik.

Die nächsten ICPC World Finals sind für Herbst 2026 angesetzt – hoffentlich wieder mit KIT-Beteiligung. Der nordeuropäische Vorentscheid, bei dem das gelingen könnte, findet bereits in wenigen Wochen am KIT in Karlsruhe statt! Wer Lust hat bei der Organisation mitzuhelfen oder selber teilnehmen will, schaurt am besten auf den Discord Server der Forschungsgruppe Scalable Algorithms von T.-T.-Prof. Thomas Bläsius und erfahre dort mehr.