Innovationspreis für Karlsruher Medizinrobotik

Im Projekt „KIRuRC sollen autonome Roboter chirurgische Aufgaben übernehmen.

In der computer- und robotergestützten Chirurgie ist es für technische Systeme außerordentlich herausfordernd, allgemeine anatomische Modelle auf die tatsächliche Anatomie von individuellen Patienten mit vorliegenden Deformationen und Verdeckungen der Organe durch Fett und Bindegewebe zu übertragen. Selbst für menschliche Experten ist dies nur durch Domänenwissen und Erfahrung möglich.
Das Ziel des Forschungsvorhabens „KIRuRC": KI-basierte Registrierung und robotergestützte Chirurgie ist es, chirurgische Aufgaben basierend auf Sensordaten und einem anatomischen Modell autonom robotisch durchzuführen. Die Herausforderung bildet hierbei das kontinuierliche Registrieren und Deformieren des anatomischen Modells auf aufgenommene Sensordaten durch einen lernenden Software-Agenten. Die chirurgische Aufgabe wird somit auf dem anatomischen Modell interpretierbar geplant, nachdem es durch den lernenden Agenten so angepasst wurde, dass es mit der realen Umgebung übereinstimmt.

Projektpratner von Kirurc

Das Projekt wurde nun vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau des Landes Baden-Württemberg mit dem KI-Innovationspreis ausgezeichnet.
„Der KI-Innovationspreis Baden-Württemberg ermöglicht unserem interdisziplinären Team, bestehend aus Ingenieur:innen von Myestro (neu Tripleye), Produktdesigner:innen von Solidfluid und Wissenschaftler:innen am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), einen neuen Ansatz zur kontinuierlichen Registrierung von Weichgewebe auf Basis von KI zu erforschen. Der Einsatz von intelligenter Sensorik und Algorithmik sowie die menschliche Interaktion mit KI ermöglichen viele neuartige Anwendungen in der Medizintechnik und -robotik", erklärt Franziska Mathis-Ullrich, Juniorprofessorin am Institut für Anthropomatik und Robotik des KIT.

Mit 11,4 Millionen Euro fördert das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau im Rahmen des „KI-Innovationswettbewerbs Baden-Württemberg“ die Forschung und Entwicklung von Innovationen auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz.
Die 44 ausgewählten Projekte aus dem baden-württembergischen Mittelstand sollen technologische Hürden bei der Kommerzialisierung von KI überwinden und die Entwicklung von KI-Produkten und KI-Dienstleistungen „made in Baden-Württemberg" beschleunigen.
Die Projekte decken ein breites Spektrum an KI-Technologien, Branchen und Anwendungsfeldern ab. So werden unter anderem Innovationsvorhaben in den Bereichen Industrie, Dienstleistungswirtschaft, Gesundheit, Mobilität, Handel, Logistik, Energie und Bauwirtschaft gefördert. Insgesamt sind 73 kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aus Baden-Württemberg daran beteiligt. Am Wettbewerb teilnehmen konnten sowohl Einzelunternehmen als auch Projektkonsortien, die aus jeweils mindestens zwei KMU und einer Forschungseinrichtung bestehen.

Webseite:
http://hera.iar.kit.edu/