Persönliche Netzwerke für die Zukunft knüpfen!
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Autor:
Kerstin Fröhlich, Sebastian Schäfer
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Quelle:
Bilder: Andreas Drollinger
- Datum: 18.07.2013
Persönliche Netzwerke für die Zukunft knüpfen!
Diesen Tipp bekamen die Absolventen der Fakultät für Informatik am vergangenen Freitag, den 12. Juli 2013, mit auf den Weg. Anlässlich des Tags der Informatik 2013 wurden sowohl die Studienabgänger als auch die Promovierten des letzten Jahres gebührend verabschiedet.
In seinem Grußwort versprach CSO/CIO Prof. Wilfried Juling den Informations- und Kommunikationstechnologien in der heutigen Zeit sehr gute Aussichten zu und rief zum weiteren Ideenaustausch mit der Informatik am KIT auf. Steffen Deufel, Vorstand des Freundeskreises der Informatik (FFI), berichtete hingegen von seiner eigenen Situation nach dem Studienabschluss und plädierte an die Absolventen, die eigenen persönlichen Netzwerke zu pflegen und sich untereinander stetig auszutauschen.
Dekan Prof. Michael Beigl bei den Highlights der Fakultät
Vor der feierlichen Verabschiedung der Absolventen und promovierten berichtete der Dekan der Fakultät Prof. Michael Beigl von den Highlights des vergangenen Jahres. Hierzu zählten vor allem die erneut hervorragenden Ergebnisse in nationalen und internationalen Rankings, aber auch die enorme Anzahl an Preisen, die gleichermaßen von Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Professoren der Informatik erzielt werden konnten. Dies zeige laut Beigl, dass die Informatik am KIT in allen Bereichen hervorragend aufgestellt sei. Eine besondere Freude war für ihn außerdem die 900. Promotion, welche erst vor kurzem an der Fakultät gefeiert werden konnte.
Ein Highlight der Veranstaltung waren die beiden studentischen Softwareprojekte aus dem Praktikum „Praxis der Softwareentwicklung“ (PSE), welche von zwei Studierendengruppen in einer Kurzpräsentation vorgestellt wurden:
Die Gruppe „Crisis Control“ erarbeitete hierzu ein Softwareprogramm für Mobilgeräte wie Smartphones und Tablet-PCs, welches speziell auf Katastrophenfälle ausgerichtet ist. Der zuständige Einsatzleiter wird dabei mit Kartenmaterial ausgerüstet und kann schon während der Fahrt zum Unfallort seine Einsatzgruppe über einen Tablet-PC organisieren. Die Software bestimmt innerhalb von kürzester Zeit die besten Laufwege und markiert für alle Beteiligten ihre exakten Arbeitsorte. Als dynamische Karte zeigt sie außerdem nur die für den Einsatz relevanten Daten an und spart im Vergleich zur Funk-Kommunikation viel Zeit, die bei einer Rettungsaktion entscheidend sein kann.
Das zweite Team stellte seine Ideenumsetzung im Gebiet der praktischen Softwareentwicklung vor: Hierbei handelte es sich um einen Simulator für den lokalen Energiemarkt. Dieser dient Besitzern einer Solaranlage dazu, ihren überschüssig produzierten Strom an direkte Nachbarn weiter zu verkaufen. Denn durch lange Stromwege geht viel Energie verloren. Der Simulator „LES“ stellt für Nachbarschaften oder kleinere Gebiete eine Auktionsplattform zur Verfügung, über die Strom aus Solaranlagen angeboten und gekauft werden kann. Es ist möglich auf eine feste Strommenge einen bestimmten Preis zu bieten und das in Konkurrenz zu anderen Interessenten.
Prof. Gregor Snelting, Koordinator der PSE-Gruppen lobte im Anschluss die originellen Präsentationen der Studierenden und betonte außerdem, dass die Fakultät für Informatik jährlich mit 80 solcher Projekte aufwarten kann.
Unter dem Stichwort „Und was kam danach?“ berichteten die beiden Alumni Christoph Amma und Jan Stöß über ihren speziellen Werdegang nach Abschluss des Informatikstudiums am KIT.
Christoph Amma schilderte den Absolventen, wie es letztlich dazu kam, dass er mit der Idee um seine Diplomarbeit zum Thema „Airwriting“ einen regen Medienrummel auslöste: In Zusammenarbeit mit mehreren Instituten der Informatik gelang es ihm einen Sensoren-Handschuh zu entwickeln, mit dem in die Luft geschriebene Buchstaben durch ein Programm erkannt und zusammengesetzt werden können. Seine Arbeit an dieser Idee wird nun auch weiterhin durch die Firma Google gefördert und findet möglicherweise schon bald ihren Platz in der Anwendung. Letztlich sorgte diese spannende Idee dafür, dass sich Herr Amma für den Weg in die Wissenschaft entschieden hat.
Christoph Amma |
Dr. Jan Stöß |
Ebenso eindrucksvoll war die Vorstellung des Start-Up-Unternehmers Jan Stöß, der nach seiner Promotion am KIT gemeinsam mit weiteren KIT-Alumni im Jahr 2010 seine eigene Firma mit Sitz in den USA und in Karlsruhe gründete. In seiner Firma HStreaming ist er nun im Bereich der mobilen Werbung tätig und verfolgt dabei ganz andere Motive und Ziele, als er sie ursprünglich geplant hatte. Mit seinem Vortrag konnte er einigen Absolventen sicherlich die Scheu vor der Unternehmensgründung nehmen, die er zwar als Herausforderung, aber auch als große Chance sieht. Auch die besten Ideen müssten allerdings manchmal verkauft werden und man müsse dabei immer mit dem Unerwarteten rechnen.
Bei warmem Wetter und guter Musik ließen alle Beteiligten den Tag der Informatik auf dem Fakultätsfest der Fachschaft Mathematik /Informatik gemütlich ausklingen.
Die Fakultät für Informatik wünscht allen Absolventen viel Erfolg und alles Gute für die berufliche Zukunft!
Auszeichnungen und Preise:
Absolventenpreis 2011/12
Dipl.-Inform. Roman Prutkin
Dissertationspreis der Erika und Dr. Wolfgang Eichelberger-Stiftung
Herr Dr.-Ing. Sven Schmidt-Rohr
Uniserv-Forschungspreis: „Innovationen der Softwareentwicklung: Tools und Prozesse“
Dipl.-Inform. Grischa Liebel
Preis des FZI-Fördervereins / Preisträger des Fördervereins „Forschungszentrum Informatik“
Für die beste Diplomarbeit:
Dipl.-Inform. Nikolas Roman Herbst
Für die beste Dissertation:
Dr.-Ing. Jens Mittag